{"id":536,"date":"2011-11-14T19:48:29","date_gmt":"2011-11-14T18:48:29","guid":{"rendered":"http:\/\/www.sdaj-netz.de\/lv-hessen\/?p=536"},"modified":"2011-11-14T19:48:29","modified_gmt":"2011-11-14T18:48:29","slug":"bildungsstreiks-statt-rettungsschirm","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.hessen.sdaj.org\/2011\/11\/14\/bildungsstreiks-statt-rettungsschirm\/","title":{"rendered":"Bildungsstreiks statt Rettungsschirm – Bundesweiter Bildungsstreik am 17. November \u2013 Proteste in Darmstadt und Frankfurt"},"content":{"rendered":"
In Darmstadt ruft das \u201eKomitee f\u00fcr Solidarit\u00e4t und freie Bildung\u201c f\u00fcr 11 Uhr auf dem Luisenplatz zu einer Demonstration auf. In Darmstadt ruft das \u201eKomitee f\u00fcr Solidarit\u00e4t und freie Bildung\u201c f\u00fcr 11 Uhr auf dem Luisenplatz zu einer Demonstration auf. Mehr Infos dazu unter: http:\/\/www.komitee-darmstadt.de\/ In Frankfurt ruft das \u201eFrankfurter Jugendb\u00fcndnis\u201c zusammmen mit dem Stadtsch\u00fclerrat (SSR) und dem Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) der Goethe-Uni f\u00fcr 14 Uhr in Bockenheim zu einer Demonstration auf. Vorher finden ab […]<\/p>\n","protected":false},"author":103,"featured_media":0,"comment_status":"closed","ping_status":"closed","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"_et_pb_use_builder":"","_et_pb_old_content":"","_et_gb_content_width":"","footnotes":""},"categories":[26,25],"tags":[],"yoast_head":"\n
\nMehr Infos dazu unter:
\nhttp:\/\/www.komitee-darmstadt.de\/<\/a>
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\nIn Frankfurt ruft das \u201eFrankfurter Jugendb\u00fcndnis\u201c zusammmen mit dem Stadtsch\u00fclerrat (SSR) und dem Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) der Goethe-Uni f\u00fcr 14 Uhr in Bockenheim zu einer Demonstration auf.
\nVorher finden ab 9 Uhr Workshops auf dem Uni-Campus Bockenheim statt. Beendet wird der Aktionstag mit einer Abschlussparty auf dem Campus der Fachhochschle (FH).
\nWeiteres unter:\u00a0http:\/\/jugendbuendnisffm.blogsport.de\/<\/a><\/span>
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\nBildungsstreiks statt Rettungsschirm \u2013 Geld f\u00fcr Bildung, nicht f\u00fcr Banken und Konzerne<\/strong><\/span><\/span>
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\nAm 17. November ist es wieder soweit: Bundesweit kommt es zu Demonstrationen, gemeinsamen Protesten von Sch\u00fclerInnen, Auszubildenden, Studierenden, Eltern und Lehrkr\u00e4ften. Bildungsstreikb\u00fcndnisse, Gewerkschaften, Sch\u00fclerInnen- und Studierendenvertretungen, sowie politische Jugendorganisationen rufen unter dem Motto \u201eBildungsstreik f\u00fcr Solidarit\u00e4t und freie Bildung\u201c zu bundesweiten Aktionen auf.<\/span>
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\nBildungsstreik international<\/strong><\/span>
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\nVor dem Hintergrund der sich weiter versch\u00e4rfenden Krise und massiven Sparprogrammen auf Kosten der arbeitenden und lernenden Jugend, insbesondere im Bildungsbereich, sind neue Bildungsstreiks n\u00f6tiger denn je. Und damit sind wir in Deutschland nicht allein. In Chile streiken und demonstrieren schon seit Monaten zehntausende Jugendliche, ebenso wie in Spanien und Griechenland. \u00dcberall geht es darum, die Angriffe der Herrschenden auf die Jugend abzuwehren.<\/span>
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\nAn Erfolgen ankn\u00fcpfen<\/strong><\/span>
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\nIm Juni 2009 kam es zu den gr\u00f6\u00dften Bildungsprotesten seit Jahren. 270.000 Jugendliche, vorrangig Sch\u00fclerInnen, gehen bundesweit auf die Stra\u00dfe f\u00fcr eine Schule f\u00fcr Alle, mehr Geld f\u00fcr Bildung, unbefristete \u00dcbernahme im erlernten Beruf, Abschaffung von Zugangsbeschr\u00e4nkungen zu Hochschulen. Scheint es auch oft, als k\u00f6nnten selbst gro\u00dfe und langfristige Proteste nichts ver\u00e4ndern \u2013 erfolgreiche K\u00e4mpfe sind m\u00f6glich: In Nordrhein-Westfalen wurden aufgrund des zunehmenden Drucks bspw. die Kopfnoten und in Hessen die Studiengeb\u00fchren wieder abgeschafft. Nicht zuletzt haben sich viele erstmals an politischen Aktionen beteiligt, sich organisiert, um gemeinsame Interessen durchzusetzen.<\/span>
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\nEine Schule f\u00fcr Alle <\/strong><\/span>
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\nDie Proteste flauten ab, die Probleme blieben. Nach wie vor hat das deutsche Bildungssystem vor allem einen Zweck: Soziale Selektion. Wenn die Eltern nicht ausreichend Geld haben, sei es f\u00fcr Schulb\u00fccher oder private Nachhilfe, bleibt der Zugang zum Gymnasium oft versperrt. Auf Haupt- und Realschulen hingegen wird vor allem eins vermittelt: Perspektivlosigkeit. Auch die Zusammenlegung von Haupt- und Realschulen zu sogenannten Stadtteilschulen bessert die Lage nicht, im Gegenteil. Die Rolle der Gymnasien \u2013 und immer \u00f6fter auch Privatschulen \u2013 bleibt unangetastet, gleichzeitig versch\u00e4rft sich der Konkurrenzkampf an den Restschulen. Nur wer sich fr\u00fchzeitig durchsetzt bekommt eine Chance auf einen Ausbildungsplatz. Die Forderung nach einer Schule an der alle, unabh\u00e4ngig der Herkunft, gemeinsam lernen k\u00f6nnen bleibt daher unsere zentrale Losung.<\/span>
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\nWeg mit Kriegspropaganda und G8<\/strong><\/span>
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\nDie Bundeswehr wird umstrukturiert. F\u00fcr die aktuellen Angriffskriege ist eine reine Berufsarmee offenbar besser geeignet. Das f\u00fchrt auch dazu, dass die Werbema\u00dfnahmen der Armee an den Schulen ausgebaut wird. Mangelnde Ausbildungs- und Studienplatzangebote werden ausgenutzt, um f\u00fcr eine \u201eKarriere mit Zukunft\u201c zu werben. Wo diese Karriere endet, ob im Zinksarg oder beim Therapeuten, das verschweigen die sogenannten Jugendoffiziere gerne.<\/span>
\nDie doppelten Abiturjahrg\u00e4nge erh\u00f6hen nicht nur den Stress an den Schulen, mit der gleichzeitigen Aussetzung der Wehrpflicht wird der Kampf um die wenigen Studien- und Ausbildungspl\u00e4tze weiter versch\u00e4rft. Rekord-Bewerberzahlen werden gemeldet, Kinos\u00e4le f\u00fcr Vorlesungen angemietet. Vielerorts mangelt es an bezahlbarem Wohnraum f\u00fcr Studierende.<\/span>
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\n\u00dcbernahme statt Leiharbeit!<\/strong><\/span>
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\nDie Bildungsstreiks vereinen die K\u00e4mpfe von Sch\u00fclerInnen, Studierenden und Auszubildenden. Wenn letztere auch mit besonders scharfen Repressionen im Falle einer Streikteilnahme rechnen m\u00fcssen, so kommt es doch immer wieder zu gemeinsamen Aktionen. <\/span>
\nDie Arbeitsverh\u00e4ltnisse f\u00fcr Jugendliche werden immer prek\u00e4rer. Im Juni 2010 stieg die Zahl der Leiharbeitsverh\u00e4ltnisse auf \u00fcber 800.000, davon sind unter 30-J\u00e4hrige mit einem Anteil von \u00fcber 40% besonders stark betroffen. Gleichzeitig fehlten alleine 2011 bisher fast 70.000 betriebliche Ausbildungspl\u00e4tze. Statt einer Ausweitung der Leiharbeit brauchen wir die unbefristete \u00dcbernahme im erlernten Beruf und feste Arbeitspl\u00e4tze.<\/span>
\nGeld f\u00fcr Bildung, statt f\u00fcr Banken und Konzerne.<\/span>
\n\u00dcberall wird gespart – zumindest dort, wo es im Sinne der Banken und Konzerne ist. Der sogenannte Euro-Rettungsschirm wird aus Geldern finanziert, die im Sozial- und Bildungswesen fehlen, ebenso der \u201eRettungsschirm\u201c f\u00fcr Griechenland. Gerettet werden sollen aber weder Griechenland noch Europa, sondern die Deutsche Bank, Thyssen-Krupp und viele andere Gro\u00dfkonzerne, die im Verlauf der Krise gro\u00dfe Verluste erlitten. Parallel zu den Hilfsma\u00dfnahmen f\u00fcr notleidende Konzernherren werden in Deutschland Sparprogramme verabschiedet. Das komplette Ausma\u00df der ins Grundgesetz aufgenommenen Schuldenbremse ist noch gar nicht zu sp\u00fcren, da k\u00fcndigt z.B. die hessische Landesregierung bereits weitere Streichungen im Bildungsetat an, nach dem bereits Ende 2010 K\u00fcrzungen von 80 Millionen Euro beschlossen wurden. \u201eDie Umverteilung zu Gunsten der Banken und Konzerne und zu Lasten von Millionen Sch\u00fclern fordern unseren Widerstand heraus\u201c, so Bj\u00f6rn Schmidt, Bundesvorsitzender der SDAJ.<\/span>
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\nSystemfrage<\/strong><\/span>
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\nDas deutsche Bildungssystem nutzt den Herrschenden. In dem die Allgemeinbildung auf ein Mindestma\u00df hinab gedr\u00fcckt wird, spart man Geld. Indem man Gymnasien nur bestimmten Kreisen vorenth\u00e4lt, sichert man die eigene Position. Die Bildungsstreiks waren erfolgreich, allein dadurch, dass hunderttausende Jugendliche gemeinsam f\u00fcr ihre Interesse gek\u00e4mpft haben. Daran gilt es nun anzukn\u00fcpfen, das gilt es weiterzuf\u00fchren. Die Bildungsstreiks am 17. November k\u00f6nnen daf\u00fcr nur ein Anfang sein \u2013 f\u00fcr weitere Aktionen, an der eigenen Schule, an der Uni, im Betrieb. Ein Anfang f\u00fcr K\u00e4mpfe um scheinbare Kleinigkeiten, gegen Kopiergeld oder f\u00fcr g\u00fcnstigeres Essen. Aber auch ein Anfang f\u00fcr K\u00e4mpfe f\u00fcr mehr Lehrer und kleinere Klassen, f\u00fcr mehr Geld f\u00fcr die Bildung und schlussendlich f\u00fcr ein anderes Bildungssystem!<\/span>
\n <\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"