{"id":513,"date":"2011-11-14T17:50:55","date_gmt":"2011-11-14T16:50:55","guid":{"rendered":"http:\/\/www.sdaj-netz.de\/lv-hessen\/?p=513"},"modified":"2011-11-14T17:50:55","modified_gmt":"2011-11-14T16:50:55","slug":"mehr-als-emporung","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.hessen.sdaj.org\/2011\/11\/14\/mehr-als-emporung\/","title":{"rendered":"Mehr als Emp\u00f6rung !"},"content":{"rendered":"

\"Bildungsstreik
\n\u00dcberall Emp\u00f6rung: In Spanien zeltet die Bewegung der Emp\u00f6rten auf gro\u00dfen Pl\u00e4tzen, in Griechenland macht man es ihnen nach. In Portugal, in Gro\u00dfbritannien, in ganz Europa und selbst in den USA regt sich Widerstand gegen die Sparpolitik der Regierenden.Denn \u00fcberall soll die Bev\u00f6lkerung, besonders die Arbeiterklasse, die Kosten der Krise bezahlen. Auch in Deutschland gab es einige Proteste: Von den Gewerkschaften gegen Leiharbeit, von den Stuttgartern gegen das Tieferlegen ihres Bahnhofes. Ein bisschen Emp\u00f6rung ist also auch bei uns angekommen. Aber hier hei\u00dft das normalerweise eher \u201eWutb\u00fcrger\u201c.
\nEin Wutb\u00fcrger ist irgendwie unzufrieden. Er f\u00fchlt sich betrogen. Er findet Atomkraft falsch und Stuttgart 21 auch. Vielleicht findet er auch, dass Sarrazin Recht hat. Wut und Emp\u00f6rung allein zeigen eben noch nicht, welchen Ausweg es aus dem allt\u00e4glichen kapitalistischen Wahnsinn gibt. F\u00fcr manche sind dann reaktion\u00e4re, rassistische Erkl\u00e4rungen ganz ansprechend.
\nWir finden: Da darf es dann doch ein bisschen mehr sein als nur Emp\u00f6rung. Eine breite, organisierte Bewegung. Eine Bewegung, die wei\u00df, wer der Gegner ist. Und eine Bewegung die erkannt hat, dass nur die \u00dcberwindung des Kapitalismus einen Ausweg aus der Krise bietet \u2013 daf\u00fcr setzen sich kommunistische Parteien und Jugendverb\u00e4nde in ganz Europa.<\/p>\n

Beispiel England<\/h2>\n

Noch im Juni gab es hier einen gewaltigen Generalstreik. 750.000 Besch\u00e4ftigte, vor allem aus dem \u00f6ffentlichen Dienst, zeigten, was sie von der Sparpolitik der Regierung Cameron hielten. Nur ein paar Wochen sp\u00e4ter kamen die Unruhen. Unz\u00e4hlige Jugendliche pl\u00fcnderten Gesch\u00e4fte, lieferten sich Stra\u00dfenschlachten mit der Polizei. Denn das kapitalistische System kann ihnen keine Perspektive bieten.
\nDie kommunistische Jugend Gro\u00dfbritanniens (YCL) verurteilte diese Gewalt. Aber sie stellte klar: Diese Unruhen waren ein direktes Produkt des kapitalistischen Systems. Des Systems, das Jugendliche ohne Bildung, Ausbildung und Arbeit l\u00e4sst, und das dann noch die Jugendzentren zumacht, in denen man auch ohne Geld seine Freizeit verbringen kann.
\nDie YCL erkl\u00e4rte, dass der Kapitalismus der Jugend keine Perspektive bieten kann. Die einzige wirkliche Perspektive bietet der Kampf gegen jede K\u00fcrzung und Lohnsenkung, der Kampf f\u00fcr eine
\nv\u00f6llige Ver\u00e4nderung der Gesellschaft.<\/p>\n

Beispiel Griechenland<\/h2>\n

\u201ePeoples of Europe, rise up!\u201c Im Mai 2010 besetzten Mitglieder der griechischen Kommunistischen Partei (KKE) den Akropolis-Felsen und zeigten zwei riesige Transparente mit diesem Aufruf. Seitdem macht unter anderem die kommunistisch orientierte Gewerkschaftsfront PAME immer wieder deutlich, was damit gemeint ist: Mit Generalstreiks \u2013 das letzte Mal am 19. und 20. Oktober \u2013 legen sie das \u00f6ffentliche Leben lahm, mit Besetzungen von Ministerien zeigen sie, was sie von der Politik der EU und der griechischen Regierung halten, mit einem Steuerboykott wehren sie sich gegen die neuesten asozialen Ma\u00dfnahmen ihrer Regierung.
\nDenn die Schulden haben nicht \u201edie Griechen\u201c gemacht, auch wenn die Mainstream-Medien das immer wieder erz\u00e4hlen. F\u00fcr die Schulden sind z.B. die Million\u00e4re verantwortlich, die rund 600 Milliarden Euro auf Schweizer Konten gebunkert haben.
\nDie KKE warnt dabei davor, die Hoffnungen in irgendeinen Regierungswechsel zu setzen. Denn nur, wenn die Macht der Banken und Konzerne gebrochen wird, nur, wenn die Wirtschaft des Landes nicht mehr an den Profiten weniger, sondern an den Bed\u00fcrfnissen aller orientiert ist, gibt es eine wirkliche L\u00f6sung f\u00fcr die Krise und die Probleme der arbeitenden Menschen.<\/p>\n

Beispiel Deutschland<\/h2>\n

Und auch bei uns wird \u00fcberall deutlich, dass wir von den Herrschenden nichts geschenkt bekommen. Selbst im so genannten Aufschwung blieben die Erh\u00f6hungen der Tarifl\u00f6hne und \u2013 Geh\u00e4lter immer noch hinter der Inflationsrate zur\u00fcck. Sichere Arbeit und eine gute Ausbildung sind f\u00fcr viele nur ein sch\u00f6ner Traum. Und mit Schuldenbremse und Sparpaketen wird \u00fcberall gek\u00fcrzt: Bei Erwerbslosen, bei Freizeitangeboten, in der Bildung.
\nTrotzdem gibt es viele Ans\u00e4tze daf\u00fcr, Gegenwehr zu entwickeln: In den Gewerkschaften z.B. mit den Aktionen f\u00fcr die \u00dcbernahme nach der Ausbildung von der IG Metall. Und in den Schulen mit dem n\u00e4chsten bundesweiten Bildungsstreik am 17. November. Wir als SDAJ unterst\u00fctzen diese Aktivit\u00e4ten, wo wir nur k\u00f6nnen. Und wir sagen: Nur, wenn wir den Zusammenhang zwischen diesen K\u00e4mpfen herstellen, wenn wir uns klar machen, dass unsere Problem ihre Wurzel im Kapitalismus haben, k\u00f6nnen wir Erfolge erzielen.<\/p>\n

\u201eDer Aufschwung!\u201c<\/h2>\n

Noch im Fr\u00fchling hat man uns erz\u00e4hlt, die Krise sei vorbei, der Aufschwung da. Schon jetzt glaubt das wohl niemand mehr. Und selbst das bisschen Aufschwung, dass es gab, ist bei uns nicht angekommen. Der Aufschwung war der Aufschwung der Konzerne, die Kosten der Krise sollen wir bezahlen.Da ist es doch an der Zeit, dass es einen Aufschwung der anderen Art gibt:<\/p>\n

\nEinen Aufschwung des Widerstands!<\/h1>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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