{"id":2525,"date":"2015-10-28T20:42:51","date_gmt":"2015-10-28T19:42:51","guid":{"rendered":"http:\/\/www.sdaj-netz.de\/lv-hessen\/?p=2525"},"modified":"2015-10-28T20:42:51","modified_gmt":"2015-10-28T19:42:51","slug":"kundgebung-zum-09-november-reichspogromnacht","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.hessen.sdaj.org\/2015\/10\/28\/kundgebung-zum-09-november-reichspogromnacht\/","title":{"rendered":"Kundgebung zum 09. November – Reichspogromnacht"},"content":{"rendered":"
Nie wieder Faschismus! Nie wieder Krieg!<\/span><\/span><\/strong><\/p>\n Diese Forderung ist ein politisches Verm\u00e4chtnis von \u00dcberlebenden und Widerstandsk\u00e4mpfer*innen gegen den Faschismus. In diesem Zusammenhang ist der 9. November ein Tag von Gedenken und Mahnen. Das Verm\u00e4chtnis als Grundlage unseres Handelns zu nehmen, bedeutet f\u00fcr uns Stellung zu beziehen und uns einzumischen gegen Rassismus, Antisemitismus, Sexismus, staatliche Repression gegen\u00fcber Fl\u00fcchtlingen, Aufr\u00fcstung und Kriegspolitik und f\u00fcr eine solidarische Gesellschaft ohne Ausbeutung und Unterdr\u00fcckung. Deshalb wenden wir uns auch gegen eine Historisierung des Faschismus als eine abgeschlossene einmalige unverst\u00e4ndliche Epoche. Die Geschichte hat gelehrt, dass die herrschende Klasse niemals freiwillig abtreten wird. So werden auch die Kapitalisten nicht davor zur\u00fcckschrecken, ihre Macht mit allen Mitteln zu verteidigen. Faschismus ist daher eine immer noch vorhandene aktuelle Gefahr!<\/span><\/span><\/span><\/p>\n Darum gehen wir am 9. November auf die Stra\u00dfe um zu gedenken und zu mahnen.<\/span><\/span><\/span><\/strong><\/p>\n Am 9. November 1938 wurden in Gie\u00dfen, wie in vielen anderen St\u00e4dten und Gemeinden in Deutschland, Synagogen, j\u00fcdische Gesch\u00e4fte und H\u00e4user von den Nazis niedergebrannt. Menschen wurden geschlagen, gejagt und ermordet. Die Bev\u00f6lkerung sah weg oder klatschte Beifall und beteiligte sich an den Pogromen. Die Reichspogromnacht, die von den Nazis zynisch Reichskristallnacht genannt wurde, war eine von langer Hand vorbereitete Aktion. Sie hatte zwei wesentliche Ziele: die \u00f6konomische Auspl\u00fcnderung und den Beginn der Vernichtung der j\u00fcdischen Bev\u00f6lkerung sowie die Einsch\u00fcchterung von m\u00f6glicher Opposition. Da entschiedener Widerstand gegen dieses verbrecherische Vorgehen ausblieb, erwies sich die Reichspogromnacht als ein wesentlicher Schritt zur Festigung der Faschistischen Diktatur. Es folgte der 2. Weltkrieg mit \u00fcber 50 Millionen Toten, der Holocaust als industrielle Massenvernichtung der j\u00fcdischen Bev\u00f6lkerung Europas sowie die Vertreibung und Ermordung aller Menschen, die dem rassistischen und politischen Weltbild der Faschisten nicht entsprachen.<\/span><\/span><\/p>\n Nach der Befreiung vom Faschismus schienen viele aus der Geschichte gelernt zu haben und es gab einen breiten Konsens, der sich in der Forderung \u201eNie wieder Faschismus, nie wieder Krieg\u201c ausdr\u00fcckte. Bis weit in konservative Kreise hinein gab es konkrete \u00dcberlegungen und Pl\u00e4ne f\u00fcr die Entwicklung einer nichtkapitalistischen Gesellschaftsordnung.<\/span><\/span><\/p>\n \u201aRefugees welcome\u2018 ist heute eine h\u00e4ufig genutzte Losung. Damit sind Teile der Bev\u00f6lkerung den Politiker*innen Deutschlands im Denken, F\u00fchlen und Handeln weit voraus. Deutschland ist als Hegemonialmacht der Europ\u00e4ischen Union mit verantwortlich f\u00fcr die Versorgung aller Kriegsparteien mit Waffen, mit verantwortlich f\u00fcr die aggressive Abschottung des Kontinents und mit verantwortlich f\u00fcr die Unterwerfung von Menschen unter \u00f6konomische Zw\u00e4nge. Die momentane Fl\u00fcchtlingspolitik steht hierzu nicht im Widerspruch! Fl\u00fcchtende Menschen werden im Zeichen des demografischen Wandels als \u00f6konomische Humanressource entdeckt. So wird auf der einen Seite eine Willkommenskultur propagiert und auf der anderen Seite das Asylrecht massiv versch\u00e4rft.<\/span><\/span><\/p>\n Noch nie seit 1945 gab es so viele Kriege und so viele Menschen auf der Flucht wie im Moment. Deutschland ist – auch wenn wir es hier nicht sp\u00fcren – kriegsf\u00fchrende Partei. Auch deshalb rufen wir dazu auf, am 9. November auf die Stra\u00dfe zu gehen: gegen Krieg und eine Politik, in der Menschen nur nach Einsch\u00e4tzung ihrer Verwertbarkeit Rechte zugestanden werden.<\/span><\/span><\/span><\/p>\n Im Gedenken an die Opfer k\u00e4mpfen wir f\u00fcr eine solidarische Gesellschaft ohne Ausbeutung und Unterdr\u00fcckung.<\/span><\/span><\/strong><\/p>\n Wir treffen uns am 09.11.2015 um 17.30 Uhr am Mahnmal f\u00fcr die Opfer des deutschen Faschismus, Berliner Platz 2, zu einer Kundgebung und nehmen anschlie\u00dfend gemeinsam um 18 Uhr an dem Mahngang zum 9. November teil.<\/span><\/span><\/span><\/strong><\/em><\/p>\n \n Veranstalter:<\/p>\n