{"id":2487,"date":"2015-09-17T23:51:21","date_gmt":"2015-09-17T21:51:21","guid":{"rendered":"http:\/\/www.sdaj-netz.de\/lv-hessen\/?p=2487"},"modified":"2015-09-17T23:51:21","modified_gmt":"2015-09-17T21:51:21","slug":"menschen-brechen-zusammen","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.hessen.sdaj.org\/2015\/09\/17\/menschen-brechen-zusammen\/","title":{"rendered":"Frankfurt: Menschen brechen zusammen"},"content":{"rendered":"
Paul arbeitet in einem gro\u00dfen Einzelhandelsbetrieb in Frankfurt. Er schilderte und die dramatische Lage in seinem Betrieb.<\/span> Paul arbeitet in einem gro\u00dfen Einzelhandelsbetrieb in Frankfurt. Er schilderte und die dramatische Lage in seinem Betrieb. \u201eNach mehr als einem Jahr unver\u00e4nderter Arbeitsverh\u00e4ltnisse, in einem Einzelhandelsbetrieb in Frankfurt, legt dieser Bericht dar wie viel Last und Unmut unter den Kollegen herrscht. Diese Arbeitsumst\u00e4nde werden von der Gesch\u00e4ftsleitung, allem Anschein nach, bis zum Maximum ausgereizt […]<\/p>\n","protected":false},"author":103,"featured_media":0,"comment_status":"open","ping_status":"open","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"_et_pb_use_builder":"","_et_pb_old_content":"","_et_gb_content_width":"","footnotes":""},"categories":[25,23],"tags":[],"yoast_head":"\n
\n\u201eNach mehr als einem Jahr unver\u00e4nderter Arbeitsverh\u00e4ltnisse, in einem Einzelhandelsbetrieb in Frankfurt, legt dieser Bericht dar wie viel Last und Unmut unter den Kollegen herrscht. Diese Arbeitsumst\u00e4nde werden von der Gesch\u00e4ftsleitung, allem Anschein nach, bis zum Maximum ausgereizt und es wird in Kauf genommen, dass Mitarbeiter stressbedingt ausfallen, \u00fcberlastet sind und keinerlei Motivation mehr haben zu arbeiten. Nach einer internen Umstellung ist die Situation so gut wie unver\u00e4ndert. \u00dcberstunden, kranke Kollegen, die auf die Arbeit kommen, weil sie ihre Abteilung nicht im Stich lassen wollen, andere wiederum melden sich krank, um dem Druck irgendwie mal zu entkommen. Man fl\u00fcchtet sich, in damals unbeliebte Aufgaben. Alles ist besser, als sich von Kunden anschreien zulassen oder auch von Kollegen angemeckert zu werden. Man trifft mittlerweile schon Aussagen wie \u201eIch freue mich schon auf die Zeit, wenn mal weniger los ist.\u201c oder \u201eHoffentlich gehen die Kunden von alleine\u201c. Diese Aussagen zeigen allein schon wie hoch der Ausbeutungsgrad ist. Wenn der Betriebsrat offen legt, was alles schief l\u00e4uft, bekamen sie danach gesagt, dass sie schlechte Stimmung verbreiten w\u00fcrden und nicht motivierend auf die Mitarbeiter wirken. Aber alles, was sie erz\u00e4hlen, ist die Wahrheit und die tut manchmal halt weh. So ziemlich alle Kollegen laufen am Limit und das merkt man auch an ihrer Stimmung. Sie sind gereizt, es herrscht oft ein patziger Umgangston untereinander, alles muss auf einmal und sofort erledigt werden. Kollegen werden nicht ordnungsgem\u00e4\u00df geschult, wenn sie \u00fcberhaupt geschult werden, denn es ist ja kaum Zeit die Kollegen auf Schulungen zu schicken, da ja sonst nicht gen\u00fcgend Mitarbeiter in der Abteilung w\u00e4ren. Kollegen werden mit Aufgaben \u00fcbersch\u00fcttet, die sie zuvor niemals gemacht haben und dann wundert man sich, warum diese Aufgaben nicht zufriedenstellend erledigt werden. Die Menschen brechen zusammen, weinen, sind verzweifelt und wissen nicht wohin mit dem Arbeitsvolumen. Wut, Frust und vor allem Hilflosigkeit sind auch gro\u00dfe Faktoren aber gleichzeitig stellt man sich die Frage, was es denn n\u00fctzen w\u00fcrde, wenn man jetzt einfach hinschmei\u00dft? Den Kollegen nutzt es nichts, dem direkten Vorgesetzten nutzt es genauso wenig, da sie genau in der selben Situation stecken wie die Mitarbeiter. Von der n\u00e4chsth\u00f6heren Instanz, wird maximal von ein bis zwei Leuten gefragt, wie die Situation ist und ob man irgendwie helfen kann. Die Verkaufszahlen stimmen im Gro\u00dfen und Ganzen, daher sehen die meisten auch keinen Handlungsbedarf, denn egal wie sehr die Kollegen auf dem Zahnfleisch gehen, Kohle kommt immer noch rein. Auch die Ausbildungssituation ist sehr besorgniserregend. Es wird nur noch bedarfsgerecht ausgebildet, dies hat zur Folge das der jeweilige Beruf entweder eine oder gar keine Stelle zu besetzten hat. Bei Stellenausschreibungen findet man nur Teilzeitstellen, denn mehr Leute mit weniger Stunden k\u00f6nnen halt mehr arbeiten, als eine Person mit einer Vollzeitstelle. In solchen Betrieben ist Wachstum das Credo, egal wie und ohne jegliche R\u00fccksicht.\u201c <\/span><\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"