{"id":2255,"date":"2014-11-20T15:18:41","date_gmt":"2014-11-20T14:18:41","guid":{"rendered":"http:\/\/www.sdaj-netz.de\/lv-hessen\/?p=2255"},"modified":"2014-11-20T15:18:41","modified_gmt":"2014-11-20T14:18:41","slug":"nacht-tanz-demo-am-28-11-19h-elisabeth-blochmann-platz","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.hessen.sdaj.org\/2014\/11\/20\/nacht-tanz-demo-am-28-11-19h-elisabeth-blochmann-platz\/","title":{"rendered":"Nacht-Tanz-Demo am 28.11. 19h Elisabeth-Blochmann-Platz"},"content":{"rendered":"
\u00a1Ya Basta! Die Wohnraumsituation in Marburg ist eine Katastrophe.\nWieder einmal haben Stadt und Uni es nicht geschafft sich auf die steigende Anzahl von\nStudierenden in Marburg ad\u00e4quat vorzubereiten. Es folgte das allj\u00e4hrliche Desaster zum Beginn\ndes Wintersemesters: zu viele Menschen und nicht gen\u00fcgend bedarfsorientierter Wohnraum.\nDie Gestaltung des st\u00e4dtischen Raums folgt auch in Marburg zunehmend einer neoliberalen\nVerwertungs- und Marktlogik, welche die Stadt als Unternehmen und in Konkurrenz mit\nanderen St\u00e4dten begreift. \u00d6ffentlicher Raum wird privatisiert und Stadtteile gezielt aufgewertet.\nDamit gehen Verdr\u00e4ngungsprozesse und Diskriminierungsstrukturen einher: \u00e4rmere Menschen\nwerden an den Stadtrand und ins Umland verdr\u00e4ngt, Gefl\u00fcchtete werden, ohne ausreichenden\nZugang zu den st\u00e4dtischen Ressourcen, abgeschottet in Lagern untergebracht.\nDie (Wohn-)Raumsituation versch\u00e4rft sich aufgrund der zunehmend profitorientierten\nStadtpolitik und \u2013entwicklung. Seit den 80er Jahren werden in Marburg immer weniger\nSozialwohnungen gebaut. Von den 2013 \u00fcbriggebliebenen 2400 Wohnungen laufen bei jeder\nf\u00fcnften die Mietpreisbindungen bis 2018 aus.\n\u00d6ffentliche R\u00e4ume werden kommerzialisiert und konsumorientiert gestaltet.\nMit Veranstaltungen wie \"Marburg b(u)y night\" wird uns einmal mehr aufgezeigt, dass\n\u00f6ffentliche oder gar augenscheinlich \u201ekulturelle\u201c Veranstaltungen prim\u00e4r darauf ausgerichtet\nsind die Stadt Marburg zu vermarkten.\nBestehende Wohnungen werden so aufgewertet, dass sie teurer werden und f\u00fcr viele nicht mehr\nbezahlbar sind.\nSo werden Menschen verdr\u00e4ngt. Auch die entstehenden Neubauten schaffen selten\nerschwinglichen Wohnraum, sondern bieten vielmehr einem verm\u00f6genden Klientel Exklusivit\u00e4t\nund M\u00f6glichkeiten zur Kapitalanlage.\nNach Empfehlung des Runden Tisches \"Preiswerter Wohnraum\" soll bei neu entstehenden\nWohnungen darauf geachtet werden, dass mindestens 50% barrierefrei oder barrierearm sind.\nDoch was bedeutet barrierefrei und barrierearm? Und warum werden nicht alle Wohnungen, die\nneu gebaut werden, so eingerichtet?\nWir haben in Marburg wieder eine neue H\u00f6chstzahl an Studierenden erreicht: 6.700\nErstsemester, 26.800 Studierende insgesamt.\nDie vom Studentenwerk angebotenen Notbetten sind voll, Jugendherberge und Hostel\nausgebucht, auch der Campingplatz hat Hochsaison.\nUnd was macht unser Oberb\u00fcrgermeister? Er spricht davon das Investor*innen nicht\nverschreckt werden sollen.\nEs ist ein Skandal, welcher sich jedes Jahr wiederholt. Diese Probleme gibt es nicht erst seit\nSeptember diesen Jahres.\nAuf der Warteliste f\u00fcr Wohnheimpl\u00e4tze der Studiwohnheime, des Studentenwerks, standen\nEnde Oktober \u00fcber 800 Menschen. 800 Menschen auf 2.100 bereits belegte Wohnheimpl\u00e4tze.\nZus\u00e4tzlich leben seit einem Brand im Familienwohnheim \"Richtsberg 88\" im Juni ca. 200\nMenschen in Notunterk\u00fcnften und warten noch immer auf eine R\u00fcckkehr in ihre Wohnungen.\nEin Wiedereinzug in diesem Jahr ist nicht m\u00f6glich, Instandsetzungsma\u00dfnahmen wurden\nabgebrochen, stattdessen wird seit \u00fcber 2 Monaten an einem \"umfassenden\nBrandschutzkonzept\" gearbeitet.\nDen ehemaligen Bewohner*innen werden die Vorg\u00e4nge nicht transparent gemacht\nund Informationen scheinen bewusst zur\u00fcckgehalten zu werden. Es erinnert stark an eine\nHinhaltetaktik.\nDie Betroffenen leben derzeit in einer belastenden Perspektivlosigkeit und versuchen durch eine\nPetition die \u00d6ffentlichkeit zu erreichen und das Studentenwerk durch den \u00f6ffentlichen Druck\nzum Handeln zu bewegen.\nDie Phillips-Universit\u00e4t Marburg schm\u00fcckt sich mit einem Zertifikat das sie eine\n\u201efamilienfreundliche\u201c Hochschule sei. Das wirkt im Angesicht der derzeitigen Situation und\ndem Umgang mit den Betroffenen des Brandes fast schon zynisch.\nOft wird behauptet, dass Sexismus keine Rolle mehr spiele. Doch zeigt sich das Stadtbild in\nseinen Widerlichkeiten von sexistischen Werbetafeln und zweigeschlechtlich ausgerichteten\nKonsum. Sei es die banale farbliche Trennung von rosa f\u00fcr M\u00e4dchen und blau f\u00fcr Jungs oder\ndass Bier und Auto zu einem \u201aMann\u2019 geh\u00f6re, wie die \u201asch\u00f6ne Hausfrau\u2019 an seine Seite.\nSo werden Rollenzuweisungen im \u00f6ffentlichen Raum reproduziert. Dieses bin\u00e4re Denken gilt es\nzu hinterfragen und zu ver\u00e4ndern.\nBesonders problematisch im Landkreis Marburg-Biedenkopf ist die Unterbringung von\nGefl\u00fcchteten.\nVon der Politik wird von einer \u201eWillkommenskultur\u201c gesprochen, jedoch haben es in der\nRealit\u00e4t Gefl\u00fcchtete in Marburg schwerer als alle anderen Bev\u00f6lkerungsgruppen.\nNur ein Bruchteil der dem Landkreis zugewiesenen Menschen werden in Marburg mit\nausreichendem Zugang an Ressourcen untergebracht. Die Mehrheit muss in Lagern und\nNotunterk\u00fcnften leben. Diese liegen oft so abseits, dass die Menschen effektiv von der Teilhabe\nam gesellschaftlichen Leben abgehalten werden.\nDas die Zahlen von Gefl\u00fcchteten steigen ist schon seit l\u00e4ngerer Zeit hinreichend bekannt,\ntrotzdem wird erst jetzt angefangen sich damit zu besch\u00e4ftigen und es wird sich \u00fcberrascht und\n\u00fcberfordert gegeben.\nWir brauchen eine Demokratisierung der Verteilung und Verwaltung von Wohnraum, welche\nstatt nach privatwirtschaftlichen Interessen nach Bed\u00fcrfnissen orientiert werden muss.\nIn Marburg und anderswo muss die Eigentumsfrage gestellt werden: Die H\u00e4user sollten\nselbstverwaltet werden und den Menschen geh\u00f6ren, die in ihnen wohnen, wie bspw. mit dem\nMietsh\u00e4usersyndikat, welches Wohnraum nicht profitorientiert zur Verf\u00fcgung stellt und die\nVerwaltung den Bewohner*innen \u00fcberl\u00e4sst.\nUnkommerzielle, selbstverwaltete Projekte werden in Marburg von der Stadt in prek\u00e4ren\nSituationen gehalten oder gar in ihrer Existenz bedroht.\nWir erkl\u00e4ren uns solidarisch mit der RADikate, welche von der Stadt aus ihrem Tunnel\nverdr\u00e4ngt werden soll, dem Wagenplatz Gleis X, auf welchem die Menschen noch immer nicht\nwohnen d\u00fcrfen, den Betroffenen des Brandes am Richtsberg 88, sowie allen Menschen die\nf\u00fcr ein Recht auf Stadt und ein selbstbestimmtes Leben k\u00e4mpfen.\nEin weiteres Ziel ist nach wie vor die Schaffung eines Sozialen Zentrums, als m\u00f6glichst\nhierarchiefreien Raum f\u00fcr Kreativit\u00e4t, Reibung und Gegenkultur, wie es bereits in der alten\nAugenklinik sowie vor dem alten Arbeitsgericht erprobt wurde.\n(T)RAUMKLINIK - F\u00fcr ein Recht auf Stadt Marburg und Unterst\u00fctzer*innen\nJeden Sonntag vor der Demonstration Offenes Plenum um 20h in der Rakete im Bettenhaus\n(Emil-Mannkopf-Stra\u00dfe 6)\nDiesen Aufruf unterst\u00fctzen:\nRADikate\ngruppe d.i.s.s.i.d.e.n.t.\nNoBorder Marburg\nAktive Fachschaft Geschichte\nWagenplatz Gleis X Park & Riot\nattac Marburg\nGem\u00fcse Komb\u00fcse Volxk\u00fcche Marburg\nSDAJ Gie\u00dfen Marburg\n<\/pre>\n<\/a><\/pre>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"\u00a1Ya Basta! 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Nacht-Tanz-Demo am 28.11. 19h Elisabeth-Blochmann-Platz - SDAJ Hessen<\/title>\n\n\n\n\n\n\n\n\n\n\n\n\n\t\n\t\n\t\n