{"id":1844,"date":"2013-11-09T15:35:42","date_gmt":"2013-11-09T14:35:42","guid":{"rendered":"http:\/\/www.sdaj-netz.de\/lv-hessen\/?p=1844"},"modified":"2013-11-09T15:35:42","modified_gmt":"2013-11-09T14:35:42","slug":"frankfurt-9-11-rassismus-spaltet-gegen-rassistische-polizeigewalt-stop-racial-profiling","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.hessen.sdaj.org\/2013\/11\/09\/frankfurt-9-11-rassismus-spaltet-gegen-rassistische-polizeigewalt-stop-racial-profiling\/","title":{"rendered":"Frankfurt, 9.11.: Rassismus spaltet – gegen rassistische Polizeigewalt! Stop racial profiling!"},"content":{"rendered":"
Gestern demonstrierten \u00fcber 500 Leute gegen Polizeigewalt und Rassismus. Mit Losungen wie „Lampedusa, das ist Mord – Widerstand an jedem Ort“ und \u201cFa\u015fizme kar\u015f\u0131 omuz omuza!“ (Schulter an Schulter gegen Faschismus) demonstrierten wir gemeinsam durch die Frankfurter Innenstadt. Gestern demonstrierten \u00fcber 500 Leute gegen Polizeigewalt und Rassismus. Mit Losungen wie „Lampedusa, das ist Mord – Widerstand an jedem Ort“ und \u201cFa\u015fizme kar\u015f\u0131 omuz omuza!“ (Schulter an Schulter gegen Faschismus) demonstrierten wir gemeinsam durch die Frankfurter Innenstadt. Unser Flugblatt dazu (hier zum Download): Nur ein Einzelfall? Rassistische Gewalt geh\u00f6rt zum Alltag in Deutschland. Aufkl\u00e4rung […]<\/p>\n","protected":false},"author":103,"featured_media":1846,"comment_status":"open","ping_status":"open","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"_et_pb_use_builder":"","_et_pb_old_content":"","_et_gb_content_width":"","footnotes":""},"categories":[25,23],"tags":[76,233,65,109,201],"yoast_head":"\n
\nUnser Flugblatt dazu (hier <\/a>zum Download):<\/p>\n
\nRassistische Gewalt geh\u00f6rt zum Alltag in Deutschland. Aufkl\u00e4rung f\u00fcr die Opfer gibt es kaum. Noch schwieriger wird es, wenn die T\u00e4ter Polizisten sind…
\nSamstag vor einer Woche, verpr\u00fcgelten Sicherheitsmitarbeiter der Deutschen Bahn in Frankfurt einen Jugendlichen, weil er kein Fahrticket gehabt haben soll. Als Daniel Mack versuchte Fotos von den Geschehnissen zu machen, wurde ihm das Handy aus der Hand geschlagen und er wurde beleidigt: ,,Hau ab, du N****!\u201c<\/a>
\nEin Einzelfall?<\/strong>
\nFrankfurt, 17. Oktober 2012.<\/em> Der Deutsch-\u00c4thiopier Derege Wevelsiep steigt mit seiner Verlobten und dem gemeinsamen Kind in die U-Bahn. Obwohl er eine g\u00fcltige Fahrkarte besitzt, kommt es bei der Kontrolle zum Konflikt. Als der Satz\u201eIhr seid hier nicht in Afrika\u201c f\u00e4llt, spricht Wevelsiep die Kontrolleurin auf ihre rassistische Bemerkung an; erkl\u00e4rt, dass er bereits seit sechs Jahren Deutscher ist. Die Situation eskaliert, schlie\u00dflich wird die Polizei gerufen. Wenig sp\u00e4ter schleppt sich Wevelsiep schwer verletzt in seine Wohnung, brutal zusammengeschlagen von den Polizisten. Bewusstlos wird er ins Krankenhaus gebracht, wo er die folgenden 3 Tage verbringen muss. Diagnose: Gehirnersch\u00fctterungen, diverse Prellungen. Auf eine strafrechtliche Verfolgung der T\u00e4ter wartet er bis heute.
\nWer ist der N\u00e4chste?<\/strong>
\nDas es ein Problem mit Rassismus in der Polizei gibt, ist inzwischen nicht mehr zu \u00fcbersehen. Oury Jalloh, Ousman Sey, Christy Schwundeck \u2013 nur wenige Beispiele einer langen Liste von Opfern rassistischer Polizeigewalt, die nicht \u00fcberlebt haben. Und ein Ende ist nicht in Sicht.
\nDie stetig wachsende Zahl rassistisch motivierter Angriffe und Morde ist die logische Konsequenz einer Politik der Ausgrenzung, wie sie in Deutschland schon seit Jahrzehnten betrieben wird. Diese zeigt sich beispielsweise in den menschenverachtenden Asylgesetzen wie der Residenzpflicht f\u00fcr Fl\u00fcchtlinge und den brutalen Abschiebemethoden der BRD.
\nMethoden wie das \u201eracial profiling\u201c stellen alle MigrantInnen unter Generalverdacht. Wer nicht wei\u00df und mitteleurop\u00e4isch aussieht, wird als potentieller Krimineller wahrgenommen. H\u00e4ufig f\u00fchrt diese Einsch\u00e4tzung selbst bei geringf\u00fcgigsten Anzeichen von Widerstand sofort zu Gewaltanwendung. Dass diese in keinem Verh\u00e4ltnis zur Situation steht, wird ignoriert. Hinzu kommt, dass derartige Taten so gut wie nie strafrechtlich verfolgt werden. Wird doch mal ein Fall gerichtlich verhandelt, endet es meist mit einem Freispruch der Polizisten. Nach wie vor z\u00e4hlt die Aussage Wei\u00dfer Polizisten mehr, als der Tod Schwarzer Menschen; MigrantInnen mit keinem oder geringen Einkommen stehen juristisch quasi rechtlos da.
\nWie der NSU-Skandal gezeigt hat, sind die Strafverfolgungsbeh\u00f6rden tief mit der rechten Szene verbunden. Nach Ende des zweiten Weltkriegs blieben viele Richter im Amt die schon im faschistischen Deutschland Urteile gegen AntifaschistInnen gef\u00e4llt haben; ehemalige Nazi-Funktion\u00e4re \u00fcbernahmen wichtige Positionen im neu gegr\u00fcnde-ten BND.
\nGegen die Spaltung!<\/strong>
\nAuch in der Gesellschaft sind rechte Ideen auf dem Vormarsch. Die Parolen von Faschisten und Rechtspopulisten, die MigrantInnen als Sozialschmarotzer, Drogendealer und Kleinkriminelle darstellen, tun ihr \u00fcbriges um die Vorurteile zu sch\u00fcren. Indem sie versuchen, die gemeinsamen Interessen von MigrantInnen und Deutschen zu verschleiern, schw\u00e4chen sie unsere Kampfkraft \u2013 so k\u00f6nnen wir unsere Interessen schlechter durchsetzen. Das nutzt nat\u00fcrlich denen, die unsere Rechte einschr\u00e4nken wollen, um mehr Profite zu machen. Durch prominente F\u00fcrsprecher wie Sarrazin finden diese Ideen in breiten Teilen der Bev\u00f6lkerung Anklang. Die Folgen konnten wir in letzter Zeit immer h\u00e4ufiger betrachten, wenn Anwohner gemeinsam mit der faschistischen NPD gegen Asylheime in ihren St\u00e4dten demonstrierten, oder sogar Angriffe wie Brandanschl\u00e4ge unternahmen.
\nWir sind heute hier, um uns aktiv gegen den Rassismus in Polizei und Gesellschaft zu wehren. Wir lassen uns nicht in \u201eDeutsche\u201c und \u201eAusl\u00e4nder\u201c spalten!<\/strong>
\n Schluss mit dem racial profiling!<\/strong>
\n F\u00fcr eine Aufkl\u00e4rung aller rassistisch motivierter Gewalttaten!\u00a0<\/strong>
\n\u00a0<\/a>\n<\/div>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"