{"id":1712,"date":"2013-09-03T14:41:19","date_gmt":"2013-09-03T12:41:19","guid":{"rendered":"http:\/\/www.sdaj-netz.de\/lv-hessen\/?p=1712"},"modified":"2013-09-03T14:41:19","modified_gmt":"2013-09-03T12:41:19","slug":"die-alternative-fuer-deutschland-eine-alternative-fuers-kapital","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.hessen.sdaj.org\/2013\/09\/03\/die-alternative-fuer-deutschland-eine-alternative-fuers-kapital\/","title":{"rendered":"Die "Alternative f\u00fcr Deutschland" – eine Alternative f\u00fcrs Kapital!"},"content":{"rendered":"

Am 5. September ruft die „Alternative f\u00fcr Deutschland“ dazu auf, die EZB-Ratssitzung zu st\u00f6ren. Wir m\u00f6chten diese Kundgebung st\u00f6ren – denn die AfD ist mindestens sehr offen nach rechts:
\nSeit ein paar Monaten kursiert in den Medien der Name einer neuen Partei: Die so genannte Alternative f\u00fcr Deutschland (AfD). Auf den zahlreichen Wahlplakaten, in Zeitungsannoncen, in Internet und Fernsehen gibt sie sich als soziale Anti-Euro-Partei.<\/p>\n

Nach unseren Interessen?<\/h3>\n

Ein kurzer Blick ins Parteiprogramm l\u00e4sst erahnen, welche Interessen hinter der AfD stecken. So fordert sie neben einer Senkung des Spitzensteuersatzes die Erh\u00f6hung der indirekten Steuern, die alle Menschen betreffen. Konzernchefs und Manager werden also entlastet, die arbeitende Bev\u00f6lkerung darf noch mehr draufzahlen.
\nKein Einzelfall: \u00a0So ist ein weiteres Ziel der AfD die \u201eBildung als Kernaufgabe der Familie\u201c und \u201eKlassische Bildung statt Multikulti-Umerziehung\u201c zu f\u00f6rdern. Schulen und Kitas sollen dabei nur noch einen erg\u00e4nzenden Charakter haben. Konkret hei\u00dft das f\u00fcr uns: Bildung wird noch mehr zum Privileg als sowieso schon. Wenn die Eltern den ganzen Tag arbeiten und dar\u00fcber hinaus keine 20 000 \u20ac im Monat verdienen, dann haben wir, die Sch\u00fclerInnen, Studierenden und Auszubildenden, eben Pech gehabt.
\nProf. Dr. Peter Oberender, der zu den \u201eGr\u00fcndern und Hauptunterst\u00fctzern\u201c der Partei geh\u00f6rt, setzt noch einen drauf: Er fordert, dass jemand, der existenziell bedroht ist, die M\u00f6glichkeit haben sollte, \u201esich und seine Familie durch den Verkauf von Organen zu finanzieren.\u201c<\/p>\n

Gegen den Euro?<\/h3>\n

\"Wirtschaftsclub_AfD\"<\/a>

Einladung des Wirtschaftsclubs Rhein-Main zum gemeinsamen Treffen mit der AfD.<\/span><\/p><\/div>
\nDas klingt doch erstmal gut, m\u00f6chte man denken. Schlie\u00dflich ist der Euro insbesondere im Interesse der starken deutschen und franz\u00f6sischen Gro\u00dfkonzerne, die durch den freieren Warenverkehr andere L\u00e4nder in ihre Abh\u00e4ngigkeit bringen \u2013 insbesondere durch g\u00fcnstige Ausfuhr von Waren.
\nAber mit welcher Alternativen m\u00f6chte die AfD raus aus dem Euro? Die AfD fordert in diesem Zusammenhang die Senkung des Spitzensteuersatzes. Das hei\u00dft konkret: Sie m\u00f6chte das Geld einfach nur umlenken, Manager und Konzernchefs sollen direkt profitieren. Das Ziel ist also nicht etwa, die Situation der arbeitenden Bev\u00f6lkerung zu verbessern und den deutschen Imperialismus zur\u00fcckzudr\u00e4ngen. Das Ziel ist \u2013 so sagt die AfD selbst \u2013 eine starke deutsche W\u00e4hrung im Interesse der Wirtschaft, also der Banken und Konzerne aufzubauen. Das bedeutet mit dieser Perspektive letztlich: Die s\u00fcdeurop\u00e4ischen Staaten, die besonders unter der Krise glitten haben, werden in eine noch st\u00e4rkere und schwerwiegendere Abh\u00e4ngigkeit gebracht. Und so wird die Forderung \u201eRaus aus dem Euro\u201c in diesem Zusammenhang zu einer sehr reaktion\u00e4ren.<\/p>\n

F\u00fcr die Banken und Konzerne!<\/h3>\n

Schon diese wenigen Forderungen zeigen: Die AfD ist keine Partei, die im Interesse der arbeitenden und lernenden Jugend, der arbeitenden Bev\u00f6lkerung ist. Diese Forderungen sind im Interesse der Allerreichsten, der Konzerne, die mit dem Verkauf von Organen noch mehr Geld machen k\u00f6nnen, der Manager, die nur noch einen sehr geringen Betrag Steuern von ihren Millionengeh\u00e4ltern zahlen und deren Kinder das gesamte Verm\u00f6gen vererbt bekommen.
\nNicht verwunderlich: So sind etliche Manager Mitglied in der Partei. Der Weg zur Wirtschaft ist sehr kurz \u2013 und das zeigt sich auch an den zahlreichen Treffen mit verschiedenen Wirtschaftsverb\u00e4nden (so u.a.: Wirtschaftsclub Rhein-Main; Verein Berliner Kaufleute und Industrieller).<\/p>\n

Gemeinsame Sache mit Nazis.<\/h3>\n

Insbesondere in rechten und faschistischen Nachrichtenbl\u00e4ttern wie \u201eJunge Freiheit\u201c und \u201ePolitically Incorrect\u201c wird die AfD unterst\u00fctzt. Aber dabei handelt es sich nicht um einen Missbrauch der AfD gegen ihren Willen: Schlie\u00dflich ist die AfD aus rechten und faschistischen Kreisen entstanden. Sie ging aus einer Wahlinitiative hervor, die es sich zum Ziel gemacht hatte, die rechte CDU-Abspaltung der Freien W\u00e4hler zu unterst\u00fctzen. Zur Gr\u00fcndung wurde unter anderem die reaktion\u00e4re \u201ePartei der Vernunft\u201c aufgerufen. Der Landesbeauftragte Baden-W\u00fcrttembergs forderte sogar, gemeinsame Listen mit den faschistischen Republikanern und der Anti-Islam-Partei \u201eDie Freiheit\u201c zu machen \u2013 schlie\u00dflich sei der W\u00e4hlerkreis ein \u00e4hnlicher. Und auf Kundgebungen der AfD treten immer wieder militante Nazis aus dem Umfeld der \u201eFreien Kr\u00e4fte\u201cund der NPD auf.<\/p>\n

Rassistische Spr\u00fcche.<\/h3>\n

\"\"

Wolfgang H\u00fcbner. Voher bei der Frankfurter Rechtsau\u00dfen-Fraktion der Freien W\u00e4hler.<\/p><\/div>
\nRechte und faschistische Losungen sind aber nicht nur ein Problem der B\u00fcndnispartner der AfD. In breiten Teilen der Partei finden sie ebenfalls Anklang: So ist eine ihrer zentralen Forderungen, ein Einwanderungssystem einzuf\u00fchren, nach dem nur noch Personen einwandern d\u00fcrfen, die eine gute Ausbildung und ein festes Jobangebot haben, also nur die, die die Banken und Konzerne momentan brauchen. Und als positives Beispiel f\u00fcr Volksentscheide nutzt sie die Abstimmung \u00fcber das Minarett-Verbot in der Schweiz.
\nWolfgang H\u00fcbner verharmloste immer wieder die NSU-Morde, kritisierte die sehr niedrigen Entsch\u00e4digungszahlungen an die Opfer und hetzte in diesem Zusammenhang gegen den Islam.
\nPassend dazu fordert der \u201eFreundeskreis der AfD\u201c \u00fcbrigens die Rehabilitierung \u201ealler deutschen Kommunismus-Opfer im einstigen DDR-Gebiet\u201c seit 1945. Das bedeutet insbesondere: Rehabilitation von Nazis und ehemaligen Konzernchefs. Solche Forderungen findet man auch auf der Homepage der AfD.
\nUnd diese Liste lie\u00dfe sich um einige Mitglieder und Forderungen der AfD erweitern, die durch eine rechte Vergangenheit und faschistische Inhalte gl\u00e4nzen.<\/p>\n

Keine Alternative!<\/b><\/h3>\n

\"Gegen_AfD\"<\/a>

„Einwanderung ja. Aber nicht in unsere Sozialsysteme!“ – Rassismus im Interesse der Banken und Konzerne!<\/span><\/p><\/div>
\nIhre Alternative ist eindeutig nicht in unserem Interesse. Sie ist im Interesse der Banken und Konzerne: Der Sozial-, Bildungs- und Gesundheitsbereich soll zur\u00fcckgeschraubt werden, man ist offen rassistisch. Und das f\u00fchrt letztlich nur dazu, dass die arbeitenden Menschen in Ausl\u00e4nder und Deutsche gespalten und gegeneinander ausgespielt werden.
\nWas wir wirklich br\u00e4uchten, w\u00e4re eigentlich ein Mindestlohn, die \u00dcbernahme nach der Ausbildung, das Verbot von Leiharbeit, eine Arbeitszeitverk\u00fcrzung und st\u00e4rkere Besteuerung von Banken und Konzernen. Aber von solchen Forderungen fehlt jede Spur.
\nKlar ist: Die Alternative f\u00fcr Deutschland ist mindestens offen nach rechts, arbeitet mit Faschisten zusammen und ist von solchen durchsetzt. Deswegen ist es unsere Aufgabe, ihre Propaganda zu entlarven und sie zu st\u00f6ren, wo wir sie nur st\u00f6ren k\u00f6nnen.<\/p>\n

Wer spricht am 5.9. in Frankfurt?<\/h3>\n

Dr. Konrad Adam<\/h4>\n

\u2026fordert die Abschaffung des Wahlrechts f\u00fcr Arbeitslose, Aufstocker und RentnerInnen. Nachdem er diese Forderung offen ausgesprochen hatte, wurde er \u00fcbrigens in den Vorstand der AfD gew\u00e4hlt.<\/p>\n

Prof. Dr. Wilhelm Hankel<\/h4>\n

\u2026schreibt regelm\u00e4\u00dfig in den sehr rechten und faschistischen Bl\u00e4ttern \u201eJunge Freiheit\u201c, \u201eNational-Zeitung\u201c und \u201eNeue Solidarit\u00e4t\u201c. Er war unter anderem Pr\u00e4sident der Hessischen Landesbank und f\u00fchlt sich den Interessen der Wirtschaft sehr verbunden.<\/p>\n

Prof. Dr. Hans Olaf Henkel<\/h4>\n

\u2026war bis vor kurzem Pr\u00e4sident des \u201eBundesverbands der deutschen Industrie\u201c und zuvor Manager bei IBM. Er unterst\u00fctzt die Positionen Thilo Sarrazin bedingungslos und fordert K\u00fcrzungen im Gesundheits-, Bildungs- und Sozialbereich.<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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