Wenn man ein Mitglied der CDU-nahen Schülerunion nach ihren politischen Zielen fragt, erlangt man häufig die Antwort, dem vermeintlichen „Linksruck“ in der Gesellschaft entgegenzuarbeiten. Che Guevara ist nach ihnen ein Mörder und die Linkspartei gehöre sofort verboten – immerhin sei sie ja genauso wie die NPD, irgendwie zumindest. Entsprechend dieser Weltanschauung erstellte die Schülerunion ein „10-Punkte-Programm gegen Linksextremismus“.
Darin sind Forderungen enthalten wie: Verbot aller Che Guevara T-Shirts und Kopftücher auf dem Schulhof. Des Weiteren soll – der besseren Integration ausländischer Mitbürger wegen – die deutsche Nationalhymne auswendig gelernt und gemeinsam auf dem Schulhof abgesungen werden. Sämtliche linke und antifaschistische Personen sollen gesellschaftlich geächtet werden, gemeinsame Arbeit mit Antifaschisten verboten werden.
Bemerkenswert dabei ist, dass die Schülerunion in ihrer politischen Propaganda stets nur den vermeintlichen Linksextremismus ins Visier nimmt, aber keinerlei Abgrenzung zum Rechtsextremismus vollzieht – im Gegenteil: Eines der Vorbilder der Schülerunion ist der rechtskonservative CDU‘ler Alfred Dregger, welcher Sätze sagte wie: „Der 08.Mai (1945) ist der Tag der Niederlage. (…) Wenig Anlass zu feiern, viel aber zu trauern.“
Es wird somit ziemlich klar, welche Ziele die Schülerunion wirklich verfolgt: Die Etablierung rechter Positionen in der bürgerlichen Mitte und die Verstärkung repressiver Angriffe gegen linke und fortschrittliche Personen.
Faschismus, Neofaschimus in Hessen
In diesem Jahr feiern wir 75 Jahre Befreiung vom Faschismus. In Deutschland empfanden vor allem die Überlebenden des Holocaust, der Konzentrationslager, der Zuchthäuser und die befreiten Zwangsarbeiter den 8. Mai als den lang ersehnten Tag der Befreiung. Aber auch wir...