Auch in Kassel war etwas los am Arbeiterkampftag. Es gab eine Demo, die um 10 Uhr startete, auf dem Königsplatz gab es eine Kundgebung mit mehreren Redebeiträgen. Dann ging die Route weiter über die Drahtbrücke. Danach gab es ein Maifest in der Karlsaue.
Nach der Auftaktkundgebung zum Thema Rassismus und Flüchtlingspolitik von einem Vertreter des Ausländerbeirats, setzte sich die 1.Mai-Demo mit mehr als 1.000 Menschen in Bewegung. Motto war „Gute Arbeit. Soziales Europa.“, so kam immer wieder der Ruf „Hoch die internationale Solidarität!“.
Auf dem Königsplatz angekommen gab es wieder Redebeiträge zu Themen wie EU-Europa, auch ein Vertrauensmann von dem Amazon-Standort in Bad Hersfeld war anwesend, um von ihrem Kampf zu berichten. Aber vor allem die Rede von dem Vertreter der DGB Jugend mit integriertem Flashmob fand großen Anklang bei den mehreren tausend Menschen auf der Kundgebung. In dieser Rede ging es um die Perspektivlosigkeit und die katastrophalen Arbeits- und Ausbildungsbedingungen vieler junger Menschen in der EU. Es wurde klar gestellt, dass Deutschland zwar verhältnismäßig gut durch die Krise gekommen ist, aber man sollte bedenken um welchen Preis. Als der Ausspruch kam “ Europas Jugend ist am Boden“, setzten sich viele Jugendliche und junge Erwachsene vor der Bühne auf den Boden, um diesem Satz Nachdruck zu verleihen.
Auch die SDAJ-Kassel verfolgte diese Kundgebung, nahm an der Demo teil und beteiligte sich an der Flashmob-Aktion. Zu diesem Thema passend verteilte die SDAJ-Kassel das Positions Extra, das Ausbildungsgesetz zu der AJP-Kampagne „Unsere Zukunft, statt eure Profite – Ausbeuter outen, Ausbildung erkämpfen“ . Auch dieser 1. Mai hat gezeigt, wie notwendig so ein Ausbildungsgesetz wäre. Viele Menschen waren bereit an diesem Tag für bessere Arbeits- und Ausbildungsbedingungen auf die Straße zu gehen. Auch die Redebeiträge umfassten Themen, die Forderungen im Ausbildungsgesetz, wie zum Beispiel ein Recht auf eine gute bezahlte Ausbildung mit Übernahmegarantie oder keine Diskriminierung bei der Vergabe von Ausbildungs- und Arbeitsplätzen.
Aber diese Dinge werden uns nicht geschenkt, sie müssen erkämpft werden! Erkämpft gegen die Interessen der Unternehmer und dazu müssen wir auf die Straße gehen, uns organisieren und gemeinsam kämpfen. Und das über den 1. Mai hinaus. Denn vielleicht unterscheidet uns die Hautfarbe, die Nationalität, das Geschlecht, unsere Fähigkeiten, unsere Persönlichkeiten, unser Alter und was wir arbeiten. Doch uns verbindet, dass sich andere durch unsere Arbeit bereichern und deshalb können und müssen wir gemeinsam dagegen kämpfen.
Zum Abschluss ist zu sagen, dass es noch ein sehr schönes Maifest in der Karlsaue gab. Für ausreichend gute Speisen und Getränke war gesorgt und auch eine Band war. Dazu kamen die unterschiedlichsten Stände. Auch die DKP hatte einen Stand, der tatkräftig von der SDAJ-Kassel unterstützt wurde. So entstanden viele spannende Gespräche und Diskussionen.
Auch das die AFD unpassender Weise an diesem Tag der internationalen Solidarität und an einem Tag der Arbeiter dabei war, konnte diesen kämpferischen 1.Mai nur wenig trüben.