Im Juli dieses Jahres hat die Bundesregierung nun also den Mindestlohn beschlossen, dieser soll aber erst ab dem ersten Januar 2015 in ganz Deutschland in Kraft treten. Stolz verkündete Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles: „Es ist nicht übertrieben, zu behaupten: Wir setzen heute einen Meilenstein in der Arbeits- und Sozialpolitik der Bundesrepublik Deutschland“. Dass es sich bei diesem „ Meilenstein“ lediglich um eine sozialpolitische Reform handelt, die uns vorgaukeln soll, dass es hier für alle ein Stück von dem Kuchen gäbe, spielt in der öffentlichen Debatte keine Rolle. Vielmehr widmet man sich den Interessen der deutschen Wirtschaft: Wer das denn alles bezahlen solle?, tönte es aus den Reihen der Arbeitgeberverbände und der konservativen Presse. Doch keine Sorge. Um die Kosten für die Unternehmer möglichst klein zu halten, hat die Bundesregierung wieder ihr Erfolgsrezept parat. Nämlich die Umlegung der Kosten auf die Leute, die arbeiten gehen oder lernen um arbeiten zu gehen. So liegt der kommende Mindestlohn nur bei 8,50 Euro und enthält allerlei Ausnahmen. Wenn du zum Beispiel als Schüler einen Nebenjob machst und noch keine achtzehn Jahre alt bist, oder du nach dem Studium oder der Ausbildung ein Praktikum machen musst, weil du keine Stelle gefunden hast, dann bekommst du keinen Mindestlohn. Selbst diejenigen, die einen Mindestlohn bekommen, haben keinen wirklichen Grund sich zu freuen, denn selbst mit einer 38,5 Stundenwoche liegt man noch 23 Euro unterhalb der staatlichen Unterstützung. Auch ein Aufstocken auf Hartz-IV-Niveau bedeutet aber keine Existenzsicherung. 4,52 Euro pro Tag für Essen & Trinken bedeutet Mangelernährung. 65 Cent für öffentliche Verkehrsmittel und 26 Cent für Cafébesuche bedeuten gesellschaftliche Isolation. Wir meinen: Wir müssen uns gemeinsam für einen Mindestlohn von 12 Euro einsetzen, der ausnahmslos für alle und jeden gilt! Wir wollen eine Gesellschaft in der nicht für die Profite und das Privatvergnügen von Unternehmen produziert wird, sondern für ein schönes Leben für alle!
Faschismus, Neofaschimus in Hessen
In diesem Jahr feiern wir 75 Jahre Befreiung vom Faschismus. In Deutschland empfanden vor allem die Überlebenden des Holocaust, der Konzentrationslager, der Zuchthäuser und die befreiten Zwangsarbeiter den 8. Mai als den lang ersehnten Tag der Befreiung. Aber auch wir...