Weniger Sonne, umso mehr Sozialismus!

veröffentlicht am: 18 Jun, 2013

Ein rundum gelungenes Camp organisierten die 3 süddeutschen Landesverbände der SDAJ (Hessen, Bayern und Baden-Württemberg) an Pfingsten auf dem Jugendzeltplatz Eutersee in Hesseneck im Odenwald.
Etwa 200 Menschen folgten der Einladung der Sozialistischen Deutschen  Arbeiterjugend das Camp vom 17. bis zum 20. Mai zu besuchen, in dieser Zeit zu diskutierten, zu feiern und zu campen.
„Voll auf die Ohren“
Bevor am Samstag das politische Programm begann, gab es am Freitagabend für die Besucher des Pfingstcamps Süd erst einmal ordentlich was auf die Ohren. „Guil Goil“, eine odenwälder Musikerformation, heizten mit ihrem russischen Ska-Cover das Großzelt auf. Mit Balalaika, Posaune, Saxophon und üblichen Rockinstrumenten rockten sie zu siebt die Bühne und stimmten, zum Schluss ihres überaus gelungenen Gigs, das italienische Partisanenlied „Bella Ciao“ an, das sichtlich Gänsehaut im Publikum verbreitete.
Daraufhin spielte die Band „Gembala“. Ihr Funk hallte über das Campgelände und brachte, trotz aller Müdigkeit einiger Besucher, viele zum Tanzen und Schwitzen.
Am Samstag begann das Musikprogramm mit der Hip-Hop Gruppe „Autonomal“ aus Mainz, die verstand, das Publikum zu begeistern. Songs wie „Rap gegen Rechts“, die mit Demosprüchen zum Mitgröhlen einladen, rissen das Publikum mit.
Weiter ging es mit Klassenkampfrap von „Holger Burner“, der trotz technischer Streiks und Problemen a cappella die Bude zum Kochen brachte. Mit gelegentlichem Gitarrenbeat eines odenwälder Genossen und dem Beat durch Klatschen des Publikums legte „Holger Burner“ einen phänomenalen Auftritt mit Kreativität und Spontaneität hin.
Im Anschluss legte „Ihsan“ aus dem Odenwald bis spät in die Nacht auf und beschäftigte tanzwütige Menschen.
Am letzten Campabend gab es Musik von „.MINT“ und „ESCALAID“ im Großzelt, die für einen krönenden Abschluss sorgte.
Diskussionsrunden und Inhaltliches Programm
Samstag bis Sonntag gab es tagsüber viele spannende und informative Diskussionsrunden und Vorlesungen, wie zum Beispiel „Erinnerungen aus dem Widerstand“, bei der die Tochter eines antifaschistischen Widerstandskämpfers aus den Erinnerungen ihres Vaters an die Rèsistance und die Repression in der Bundesrepublik vorlas. In der Runde „Sparen für das Kapital oder Kämpfen für unsere Zukunft” mit Willy van Ooyen (Fraktionsvorsitzender der Linkspartei im Hessischen Landtag) und Patrik Köbele (Parteivorsitzender der DKP), ging es um die Frage, wie man gegen momentane Kürzungsmaßnahmen Widerstand entwickeln kann. Weitere spannende Runden wie “Der Kampf der KPD gegen die Illegalität”, “Der Volksaufstand in der DDR” oder „Bildung im Sozialismus“ in der am Beispiel DDR aufgezeigt wurde welche Parallelen es zum Bildungssystem in Finnland gibt, rundeten das Programm ab.
Bei „Viva Cuba Socialista“ ging es um unsere Cuba Solidaritätskampagne, die momentanen Verhältnisse auf Cuba und die Wirtschaftsaktualisierungen.
Sehr gut besucht wurde die Podiumsdiskussion „Lernen, wie wir kämpfen müssen“ bei der Vertreter von SDAJ, verdi.Jugend, DKP und DIDF-Jugend über die prekären Arbeitsverhältnisse der Arbeiterjugend diskutierten und wie man dagegen Widerstand aufbauen kann.
Kreativität gefragt!
Bei verschiedenen Workshops sowie beim Hamburger Fünfkampf, bei dem es verschiedene Demonstrationsdisziplinen zu bewältigen galt, konnte man den Kopf dann wieder ein wenig freibekommen.
Der Kunstworkshop, bei dem man mit Farbdosen kreativ werden konnte, war sehr gut besucht und erfolgreich. Interessierte wurden von einem ansässigen Genossen in Sicherheit und Vorgehen eingewiesen. Schablonen ausschneiden, Stofftaschen gestalten und besprayen und Aufkleber selbst kreieren gehörte zu dem Kunstworkshopprogramm, der am Sonntag nur durch bevorstehenden Regen gestoppt werden konnte.
Ein Positionsworkshop wurde am Sonntagvormittag angeboten. Dort erfuhren die Teilnehmer viel über den Aufbau, die Themen und die erfolgreiche Verbreitung des Jugendmagazins der SDAJ unter Interessierten und GenossInnen. Des Weiteren gab es einen regen Erfahrungsaustausch einerseits aus Lesersicht, andererseits aus Sicht des Verkäufers der „Position“.
Zeitvertreib bei launischem Wetter
 
Nach schlammigen Aufbautagen, schien unvorhergesehen und unverhofft warm am Samstag die Sonne, lud dazu ein, es sich auf den Wiesen gemütlich zu machen, dem Programm zu lauschen und sich ergiebig an dem Kunstworkshop zu beteiligen. Auch streckten ein paar Besucher ihre Hände und Füße in den etwas kühlen Eutersee und ein unerschrockener odenwälder Besucher schwamm seine Runden.
Das Wetter machte dem Slogan „Sommer, Sonne, Sozialismus“ am Sonntag zwar zeitweise einen nasskalten Strich durch die Rechnung, aber die Jugendlichen ließen sich die Stimmung nicht verderben und trafen sich im Großzelt, nachdem es gutes Essen gab, um am Abend gemeinsam Arbeiterlieder zu singen.
 
Unser Pfingstcamp Süd: Ein idyllischer Zeltplatz mit umliegendem Wald, See und Bach, motivierte Camper und Besucher und ein vielfältiges, spannendes und interessantes Programm über drei Tage ergaben ein sehr erfolgreiches Pfingstcamp Süd. Viele Tagesbesucher genossen die Stimmung und Angebote (Verpflegung, Informationsstände und Programm) tagsüber und abends feierten alle ausgelassen zur Musik.
Wir freuen uns auf ein nächstes Mal!
 

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